Kliniktasche für die Geburt packen: Mit Checkliste zum Abhaken

Wann sollte ich die Kliniktasche packen?
Die Kliniktasche sollte etwa ab der 36. Schwangerschaftswoche (SSW) gepackt sein. So bist du auf spontane Wehen vorbereitet und kannst sicher sein, dass alles Nötige griffbereit ist.
Manche Hebammen empfehlen, die Kliniktasche sogar spätestens ab der 35. Schwangerschaftswoche bereit zu halten. Denn besonders bei einer Risikoschwangerschaft, bei Zwillingen oder vorzeitigen Wehen kann es früher losgehen.
- SSW 36: ca. 5 Wochen bis zum Entbindungstermin, Ende der Frühgeburtsphase
- SSW 37: ca. 4 Wochen bis zum Geburtstermin, Beginn der Termingeburt
- SSW 40: Geburtstermin, Durchschnittlicher Entbindungstermin

Checkliste für die Kliniktasche – Was muss rein?
Damit du rund um die Geburt gut vorbereitet bist und im entscheidenden Moment nichts fehlt, hilft eine durchdacht gepackte Kliniktasche, die etwa ab der 36. SSW bereit stehen sollte – bei Bedarf auch schon früher. Neben Kleidung und Pflegeprodukten für dich, gehören auch wichtige Dokumente, Basics fürs Baby und alles Nötige für deine Begleitperson hinein. Ob kurze Geburt oder längerer Aufenthalt – mit dieser Checkliste bist du auf alles vorbereitet.

Für die werdende Mama
Dokumente:
- Mutterpass
- Personalausweis oder Reisepass (bei Reisepass meist mit Meldebescheinigung. Kläre frühzeitig mit Klinik oder Standesamt, was du vorlegen musst.)
- Versicherungskarte der Krankenkasse
- Ggf. Allergiepass und Medikamentenliste
- Einweisungsschein der Gynäkologin (falls nötig)
- Geburtsplan (falls vorhanden)
Unterlagen für das Standesamt (je nach Familienstand der Mutter):
- Unverheiratete Paare: Geburtsurkunde des Partners und die Vaterschaftsanerkennung sowie gemeinsame Sorgeerklärung
- Verheiratet: Heiratsurkunde oder beglaubigte Abschrift aus dem Familienbuch
- Geschieden: Heiratsurkunde oder Familienbuchabschrift und das rechtskräftige Scheidungsurteil
Bei mir gab es vor Ort Stillkissen, Kleidung fürs Baby (eigene haben wir dann erst für den Heimweg gebraucht). Anziehen und Wickeln haben anfangs die Stationsschwestern mit dem Kindsvater gemacht. Es gab auch Windeln, diese Einweg-Netzschlüpfer, und Einlagen. Aber ich glaube, das wars an Ausstattung vor Ort.
Eltern-Erfahrungsbericht aus dem Ehrenkind-Team.
Für die Geburt:
- Langes, bequemes T-Shirt oder Nachthemd
- 2–3 bequeme Stillnachthemden, Stilltops oder Pyjamas
- 2-3 bequeme Still-BHs (evtl. Bikinioberteil, falls du in die Wanne möchtest)
- Bademantel
- Stilleinlagen
- Evtl. bei Bedarf Stillkissen (werden häufig gestellt, informiere dich hier vorab)
- Unterhosen aus Baumwolle oder Einmal-Slips (Netzunterhosen)
- Große Binden / Wochenbetteinlagen (werden meist gestellt, informier dich hier bei deinem Krankenhaus oder wo du entbindest)
- Bequeme Homewear, Schwangerschaftsleggings und stillfreundliche Kleidung fürs Wochenbett
- Duschgel, Deo, (Trocken-)Shampoo
- Hautpflegendes z. B. Mandel- oder Jojobaöl
- Ggf. Calendulaessenz, um Geburtsverletzungen zu spülen
- Lippenbalsam (gegen trockene Lippen durch Atmen)
- Zahnbürste, Zahnpasta usw.
- Handtuch & Waschlappen
- Intimdusche
- Haargummi, Stirnband
- Rutschfeste Socken oder Hausschuhe, in die man selber reinschlüpfen kann, wie Flip-Flops, Badeschlappen oder Crocs (einfacher zu reinigen)
- Zuckerarme Snacks (haltbare, die man schon Wochen vorher in die Tasche packen kann) und Getränke (ggf. Strohhalme mitnehmen)
- Musik, Playlist, Meditation, Affirmationskarten
- Ggf. Schlafmaske, um sich bei Bedarf abzuschotten
- Handy, Kopfhörer, ggf. Musikbox, Ladekabel
Was mir nach der Geburt wirklich geholfen hat? Eine Po-Dusche, lange Baumwollshirts, in denen ich mich wohlgefühlt habe, Plastikschlappen, z.B. Adiletten, die ich danach einfach abwaschen konnte. Und Snacks! Am besten eisen- und proteinreich, für zwischendurch. Und der Strohhalm war ein Gamechanger- so konnte mein Mann mir einfach die Flasche hinhalten.
Eltern-Erfahrungsbericht aus dem Ehrenkind-Team.
Für das Baby
- 2-3 Spucktücher (Mulltücher)
- 2–3 Wickelbodys (Größe 50/56)
- 2–3 Strampler/Outfits
- 1 Jäckchen (Wolle/Seide oder Baumwolle)
- Mützchen
- Söckchen oder weiche Schühchen
- Babydecke oder Einschlagdecke
- Optional: eigene Windeln und Feuchttücher (werden meist gestellt)
- Babyschale (für die Heimfahrt)
Für den Partner / die Begleitperson
- Bequeme Kleidung
- Kamera und/oder Handy
- Hygieneartikel (Zahnbürste, Deo)
- Bargeld (Klinikcafeteria, Parkhaus usw.)
- Decke, evtl. Kissen
- Verpflegung (Kantine ist nicht rund um die Uhr offen)
- Ausweis
- Powerbank, Ladekabel
- Handy
- Liste mit wichtigen Telefonnummern
- Wechselkleidung (für längere Aufenthalte)
Meine Hebamme hat mir damals geraten, bloß keine Hose von vor der Schwangerschaft einzupacken - die wird definitiv NICHT gleich wieder passen.
Eltern-Erfahrungsbericht aus dem Ehrenkind-Team.

Kleidung zur Geburt: Was anziehen?
Wähle Kleidung, die funktional, atmungsaktiv und angenehm zu tragen ist – sowohl während der Geburt als auch im Wochenbett.
- Zur Geburt selbst eignet sich ein langes, weites T-Shirt, ein Nachthemd oder ein aufknöpfbares Hemd. Wichtig: Du solltest dich darin gut bewegen und wohlfühlen können.
- Fürs Wochenbett ist stillfreundliche Kleidung ideal: z. B. Stilltops, Hemden mit Reißverschluss oder Knöpfen, ein Bademantel, kuschelige Leggings oder Hosen mit weichem Bund. Auch warme Socken und ein gemütlicher Pulli gehören ins Gepäck – dein Kreislauf wird es dir danken.
- Für den Heimweg empfehlen wir ein bequemes, lockeres Outfit – viele Mamas greifen zu ihrer Homewear aus der Schwangerschaft. Nach der Geburt fühlt sich der Körper oft noch weich und sensibel an, deshalb ist Kleidung mit Stretch und ohne enge Bündchen die beste Wahl.
Nach der Geburt hat sich mein Bauch vor allem in der ersten Woche noch so angefühlt, als müsse ich ihn festhalten, weil plötzlich alle Organe da drin rumgefallen sind. Was mir unglaublich geholfen hat, war der CTG-Gurt aus dem Krankenhaus. Wie ein fester Schlauchschal stützt er den Bauch sanft, und weil er ohnehin vom Gel etwas schmutzig ist, darf man ihn meist einfach mitnehmen. Für mich war er in den ersten zwei Wochen Gold wert.
Eltern-Erfahrungsbericht aus dem Ehrenkind-Team.
Welche Pflegeprodukte sind rund um die Geburt sinnvoll und was lass ich besser weg?
Für die Zeit rund um die Geburt solltest du auf parfümfreie, pH-hautneutrale Pflege- und Kosmetikprodukte setzen, die sanft, reizarm und funktional sind. Verzichte auch auf neue, nicht getestete Kosmetik, da die Haut in der hormonellen Umstellungsphase empfindlich reagiert. Setze lieber auf bewährte, verträgliche Produkte, die deine Haut in dieser besonderen Zeit unterstützen und pflegen. Weniger ist hier mehr. Worauf du am besten achtest und vor allem, wie du deinen Intimbereich richtig pflegst, erfährst von deiner Hebamme.

Eine rückfettende Körperlotion oder ein pflegendes Öl (z. B. Mandel- oder Jojobaöl) sorgt dafür, dass deine Haut nach der Geburt geschmeidig bleibt. Lippenpflege ist ebenfalls wichtig, da die Luft im Kreißsaal oft sehr trocken ist. Für die Körperhygiene ist ein mildes Deo ohne Alkohol und Duftstoffe empfehlenswert – gerade während der Stillzeit. Lass dich auch hier von deiner Hebamme beraten.
Häufige Fragen zur Kliniktasche
Wann ist die beste Zeit, die Kliniktasche zu packen?
Zwischen SSW 34 und 36 – spätestens aber, wenn du erste Übungswehen spürst oder dich unruhig fühlst.
Was passiert, wenn ich ohne Tasche ins Krankenhaus muss?
Keine Sorge – das Krankenhaus stellt dir das Nötigste zur Verfügung. Angehörige können dir später Kleidung und Dokumente bringen.
Was darf ich nicht vergessen?
Mutterpass und Ausweis – sie sind für die Aufnahme in der Klinik unerlässlich.

Muss ich Babywindeln und Kleidung mitbringen?
Oft stellt das Krankenhaus Windeln – trotzdem ein paar mitnehmen, genau wie passende Babykleidung in Gr. 50/56.
Brauche ich eigene Kleidung fürs Baby?
Ja, besonders für den Heimweg. In der Klinik gibt es meist Kleidung, aber viele Eltern möchten ihr Baby in eigene Sachen kleiden. Hier in unserem Artikel zur Baby-Erstausstattung inkl. Checkliste erfährst du, was du für die ersten Wochen mit deinem Baby brauchst.
Was ist mit Hygieneprodukten?
Viele Krankenhäuser stellen das Nötigste – trotzdem empfehlen wir: eigene Pflegeprodukte, wie auch Lippenpflege und eine Intimdusche.
Was sollte nicht in die Kliniktasche?
- Wertsachen (nur das Nötigste mitnehmen)
- Große Mengen Bargeld
- Stark duftende Kosmetik

Bonus-Tipp: So bleibst du organisiert
Ein wenig Vorbereitung kann dir im entscheidenden Moment viel Stress ersparen:
- Dokumente griffbereit: Lege alle Unterlagen (Mutterpass, Ausweise, Krankenkarte, ggf. Geburtsurkunden) z.B. in eine durchsichtige A4-Mappe – so hast du im Krankenhaus alles schnell zur Hand.
- Wäschebeutel nicht vergessen: Packe einen kleinen Beutel oder eine Tüte für benutzte Kleidung ein.
- Outfit fürs erste Babyfoto: Wenn du Wert auf ein schönes Foto direkt nach der Geburt legst, denk an ein sauberes Outfit, in dem du dich wohl fühlst, für dich (z. B. ein stillfreundliches Shirt) und ein süßes Set fürs Baby.
- Musik & Kontakte offline speichern: Speichere wichtige Telefonnummern (z. B. Partner, Hebamme, Klinik) im Handy und schriftlich. Lade außerdem deine Geburts-Playlist, Meditation oder Spotify-Songs offline herunter – WLAN ist nicht immer stabil.

Fazit: Mit der richtigen Vorbereitung entspannter zur Geburt
Um es mit den Worten einer Doula zu sagen, (..) "unterm Strich ist die Kliniktasche egal, für eine Geburt braucht es nur eine Schwangere und ein Baby. Der Rest ist Schnickschnack und das Kind wird auch ohne Tasche geboren." Dennoch kann eine gut gepackte Kliniktasche viel Stress nehmen – für dich, dein Baby und deine Begleitung. Bei Unsicherheiten oder Fragen kannst du dich für Empfehlungen immer an deine Hebamme wenden, sie kann die konkrete Tipps geben, was wirklich wichtig ist – je nach Klinik, Jahreszeit oder persönlichem Bedarf. Unsere Checkliste sorgt dafür, dass du nichts vergisst und dich ganz auf das freudige Ereignis konzentrieren kannst. Du möchtest die Liste ausdrucken? Hier gehts zum kostenlosen PDF-Download.
Disclaimer: Die in diesem Artikel bereitgestellten Informationen stellen keinen Ersatz für professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung dar. Ehrenkind schließt jegliche Haftung für Entscheidungen, die auf Basis dieser Information getroffen werden, aus. Die Angaben sollen ausschließlich zur allgemeinen Information dienen und keinen Ersatz für eine persönliche ärztliche Beratung darstellen. Die Urheberrechte aller Inhalte liegen bei der Ehrenkind GmbH. Alle Rechte vorbehalten.