Kleiderschrank organisieren: Ideen & Tipps fürs Kinderzimmer

1. Warum der Kleiderschrank im Kinderzimmer eigene Ordnungsregeln hat
Seien wir mal ehrlich: Für viele von uns ist es schon eine Herausforderung, den eigenen Kleiderschrank ordentlich und sortiert zu halten. Das fängt dabei an, die eigene Kleidung auszumisten – und endet oft bei Ordnungssystemen, die doch nicht so gut für uns funktionieren wie gedacht. Wenn die Familie wächst und ein oder mehrere Kinder dazu kommen, dann kann sich diese Herausforderung schnell mal vervielfachen.
Damit uns der Kleiderschrank im Kinderzimmer nicht über den Kopf wächst, gilt es, ihn clever zu organisieren. Ganz wichtig dabei: Ein Kinderkleiderschrank ist kein Mini-Erwachsenenschrank. Neben der Kleideraufbewahrung muss er noch zwei Dinge gleichzeitig leisten: mitwachsen und deinem Kind helfen, selbstständig zu werden. Beides klappt nur, wenn die Ordnung sich an euren Familienalltag und an euren individuellen Organisationsstil anpasst – nicht umgekehrt.

Erreichbarkeit im Schrank = gelebte Selbstständigkeit
Kinder wollen schon früh vieles selber machen. Genau diesen Wunsch unterstützt der berühmte Montessori-Ausspruch “Hilf mir, es selbst zu tun” – also Kindern die Möglichkeit zu geben, Aufgaben eigenständig zu lösen. Für den Kleiderschrank lautet die einfache Faustregel: Unten gehört dem Kind, oben den Eltern. Auf Kinderhöhe liegen Basics wie Unterwäsche, Socken, T-Shirts, Lieblingspulli und Hosen etc. Oben findet Kleidung Platz, die nicht jeden Tag gebraucht wird: Saisonales, Erinnerungsteile oder die feinere Kleidung für festliche Anlässe. Auch Kleidung, die noch zu groß oder schon zu klein ist und für das Geschwisterkind aufbewahrt werden soll, kann bei Bedarf in Kisten verstaut oben im Schrank gelagert werden – etwa, wenn man keinen separaten Stauraum zur Verfügung hat oder gern alles an einem Ort haben möchte. So kann dein Kind morgens selbst auswählen – und du behältst dennoch die Kontrolle über den Rest.

Kleiderschrank organisieren: Flexibel statt perfekt
Starre Innenaufteilungen in Schränken und Schubladen können bei Kinderkleidung schnell frustrieren, wenn die nächste Größe kommt. Was eben noch wunderbar passte, ist plötzlich zu klein. Ein flexibles Schranksystem, das sich bei Bedarf anpassen lässt, bewährt sich dagegen über viele Jahre: verstellbare Böden, herausnehmbare Boxen oder auch Schubladeneinsätze und -trenner, die sich verstellen lassen, sind hier praktische Helferlein.
“Als Schubladentrenner finde ich Schuhkartons sehr praktisch – Deckel ab und dann eine Runde Boxen-Tetris in der Schublade spielen, bis alle schön reinpassen. Und wenn wir wieder ein paar Kleidergrößen weiter sind, tausche ich die Boxen einfach aus. Die Füße wachsen ja schließlich auch und so werden auch die Schuhkartons von Jahr zu Jahr größer – sehr praktisch!”
Eltern-Erfahrungsbericht aus dem Ehrenkind-Team.

Wie die Garderobe die Organisation im Kinderkleiderschrank beeinflusst
Hast du manchmal das Gefühl, dass der Familien-Schmutzwäsche-Berg unbezwingbar erscheint und einfach zu viel Kinderkleidung da ist, um wirklich Ordnung zu halten? Doch gleichzeitig passen viele Teile kaum zusammen und lassen sich nur schlecht miteinander kombinieren?
Dann wäre vielleicht eine Kinder Capsule Wardrobe eine passende Lösung für euch – also eine minimalistische Garderobe, die aus relativ wenigen Teilen besteht und die farblich so abgestimmt sind, dass sie sich mühelos miteinander kombinieren lassen. Ein positiver Nebeneffekt: Wenn du die Anzahl an Kleidungsstücken bewusst begrenzt, lässt sich nicht nur der Wäscheberg leichter bezwingen, sondern im Kleiderschranken ist die Ordnung mit weniger “Inventar” leichter umzusetzen.

2. Wie Kinder Ordnung lernen – und was das für den Kleiderschrank im Kinderzimmer bedeutet
Ordnung ist nichts, womit man geboren wird, sie entwickelt sich im Lauf der Zeit. Wir Erwachsene haben über Jahre gelernt und ausprobiert, was für uns im Kleiderschrank am besten funktioniert: Möglichst viel hängend auf Kleiderbügeln, gefaltet in Schubladen oder doch lieber gestapelt auf Einlegebögen. Saisonal getrennt nach Winter- und Sommergarderobe oder alles zusammen und dafür nach Farben sortiert – wie wir unseren Schrank strukturieren ist ganz individuell. Kinder stehen noch am Anfang dieser Reise. Sie probieren aus, beobachten, ahmen nach – und brauchen Räume, die sie dabei unterstützen, ihren eigenen Weg zu finden.
Ordnung beginnt im Kopf – und entfaltet sich mit der Zeit
Bevor Kinder verstehen, wohin etwas gehört, müssen sie erst begreifen, dass Dinge einen festen Platz haben können. Diese Fähigkeit entsteht im Kopf – genauer gesagt in dem Teil des Gehirns, der für Planung, Organisation und Selbststeuerung zuständig ist: dem präfrontalen Kortex. Er entwickelt sich über viele Jahre, bei vielen bis ins junge Erwachsenenalter. (vgl. Arvid Leyh: Der Frontallappen)

Vom Mitmachen zum Selbermachen – Ordnung als Teil des Großwerdens
Kinder entwickeln ihren Ordnungssinn nicht von heute auf morgen – er wächst mit jedem Entwicklungsschritt. Eine Orientierung an den Meilensteinen der Entwicklung aus dem Fortbildungsportal für pädagogische Fachkräfte gibt Aufschluss darüber, wie man Kinder so nach und nach in das Thema Ordnung einbeziehen kann – auch im Kleiderschrank.
-
Schon mit etwa drei Jahren beginnen Kinder, Dinge zu sortieren: nach Farbe, Form oder Größe. Sie erkennen ihre eigene Kleidung, wissen, was „meins“ ist, und möchten erste Aufgaben selbst übernehmen – etwa Schuhe anziehen oder beim Aufräumen helfen.
-
Mit vier Jahren wird ihr Denken strukturierter. Sie können Gegenstände nach mehreren Kriterien ordnen, einfache Regeln verstehen und Abläufe einhalten. Das ist der ideale Zeitpunkt, um kindgerechte Ordnungssysteme einzuführen: Boxen mit Farben oder Bildern, klare Plätze für bestimmte Kleidungsstücke.
-
Rund um das fünfte Lebensjahr wächst das Aufgabenbewusstsein – Kinder beginnen, Handlungen zu planen und stolz auf eigene Zuständigkeiten zu sein. Jetzt lohnt es sich, ihnen feste „Aufgabenbereiche“ im Kleiderschrank zu geben: etwa eine eigene Schublade, die sie selbst sortieren und pflegen dürfen, oder das morgendliche Heraussuchen des Outfits für den Tag.
-
Im Grundschulalter schließlich können sie Mengen vergleichen, sich besser organisieren und Routinen verlässlich umsetzen. Dann darf das System etwas komplexer werden – mit getrennten Bereichen für Sportkleidung, Alltagskleidung und saisonale Stücke. Viele Kinder übernehmen jetzt auch eigenständig das Einräumen der frisch gewaschenen Wäsche.

In dieser Zeit entstehen auch persönliche Vorlieben: Manche Kinder mögen offene Fächer, andere lieber geschlossene Schubladen. Manche sortieren akribisch, andere eher grob – beispielsweise ordnen die einen ihre Socken nach den Farben des Regenbogens, die anderen werfen einfach alle Strümpfe in eine Kiste. Die einen sortieren ihre T-Shirts nach Farben und Applikationen – für die anderen genügt es, wenn alle T-Shirts bunt gemischt auf einem Stapel liegen. Das Entscheidende ist, dass ein Schranksystem so flexibel ist, dass es immer wieder angepasst werden, wenn das Kind sich weiterentwickelt – und ihm das gute Gefühl gibt: Ich kann das allein.

Wie Eltern Ordnungskompetenz im Kleiderschrank fördern können
Kinder entwickeln Freude an Ordnung, wenn sie spüren, dass sie selbst etwas bewirken können – und genau hier bietet der Kleiderschrank eine wunderbare Übungsfläche. Es geht nicht darum, dass alles perfekt gefaltet ist, sondern darum, dass dein Kind versteht, wo seine Sachen hingehören und wo es beim Anziehen findet, was es braucht.
-
Vorleben statt erklären: Wenn dein Kind sieht, dass du die Wäsche bewusst einsortierst und jedes Teil seinen festen Platz hat, lernt es das Prinzip ganz nebenbei. Sag ruhig laut, was du tust, so verankert die Sprache deine Handlung: „Die Hosen kommen hierher, da kannst du sie morgens beim Anziehen allein aus dem Schrank holen.“
-
Einbeziehen statt wegräumen: Lass dein Kind beim Einordnen helfen – auch wenn es anfangs länger dauert. Es kann die Socken in die richtige Schublade legen oder T-Shirts nach Farben sortieren. So entsteht Routine – und Ordnung wird zur gemeinsamen Aufgabe.
-
Kategorien einfach halten: Für kleine Kinder genügen drei Bereiche: obenrum, untenrum, drunter. Zu viele Unterteilungen können sonst schnell überfordern. Wenn dein Kind älter wird, könnt ihr das System aber gemeinsam verfeinern.
-
Sichtbarkeit schafft Erfolgserlebnisse. Kinder verstehen visuelle Hinweise schneller als Beschriftungen. Kleine Bildetiketten, Farben oder Symbole auf Boxen helfen, Kleidung wiederzufinden.
-
Regelmäßigkeit statt Perfektion: Ordnung bleibt leichter bestehen, wenn sie zur Gewohnheit wird. Nimm dir einmal pro Woche ein paar Minuten, um gemeinsam mit deinem Kind durch den Schrank zu gehen: Passt noch alles? Liegt etwas falsch? Fehlt vielleicht die Lieblingsleggings? Diese kleinen Routinen verhindern, dass sich Chaos aufbaut – und dein Kind erlebt, dass Aufräumen kein Ausnahmezustand ist, sondern einfach dazugehört.
So erlebt dein Kind im Alltag, dass Struktur hilfreich ist, nicht einengend – und der Kleiderschrank wird dauerhaft ordentlicher. Und das bleibt – weit über die Kleidergröße hinaus.

3. Das passende Ordnungssystem finden – Schrank, Kommode oder Boxen?
Bei “Kinderkleiderschrank” denken viele erstmal an den klassischen Schrank mit Türen, Kleiderstange und Einlegeboden. Wenn man über Ordnung im Kleiderschrank nachdenkt, macht es jedoch Sinn, das Möbel mitzudenken. Wenn du bereits den passenden Kleiderschrank fürs Kinderzimmer hast, dann geht es jetzt darum, die passende Ordnungsstruktur für den Schrank zu finden. Stehst du momentan vor der Überlegung, erstmal einen Schrank anzuschaffen, dann lohnt es sich, darüber nachzudenken, welches Möbelstück am besten zu euren Bedürfnissen passt.

“Als Kind 1 noch Baby war, hatten alle Bodys, Strampler & Co. in die Wickelkommode gepasst. Danach hatten wir zunächst einen ganz einfachen, kleinen Kleiderschrank mit einer Stange und einem Einlegeboden. Und leider eine Vollkatastrophe, was die Ordnung angeht. Dass so kleine Klamotten ein so großes Chaos verursachen können … den Schrank haben wir mittlerweile zum Putzschrank umfunktioniert und statt Schrank nur noch Kommoden mit Schubladentrennern im Einsatz, in denen alle Kleidungsstücke nach der KonMari-Methode senkrecht einsortiert sind. Funktioniert für unsere Kids und uns perfekt.”
Eltern-Erfahrungsbericht aus dem Ehrenkind-Team.
Das passende Schranksystem finden
Gerade im ersten Lebensjahr genügt vielen Familien die Wickelkommode als Schrankersatz – kurze Wege, kleine Fächer und das Windel-Zubehör direkt zur Hand. In unserem Magazinartikel “Wickelkommode organisieren: Die besten Tipps für Ordnung und Alltagstauglichkeit” findest du praktische Tipps und Tricks, wie du eure Wickelkommode organisieren kannst. Doch wenn das Kind wächst, steigt auch der Platzbedarf – und spätestens im Kleinkindalter wird die Wickelkommode oft zu klein und ein Schrank muss her.

Das passende Möbel und System für euch als Familie kann ein klassischer Schrank sein, muss aber nicht. Hier kommen ein paar Fragen, die es sich zu stellen lohnt – und die euch bei der Auswahl des passenden Möbelstückes helfen:
-
Habt ihr im Kinderzimmer Dachschrägen und wenig Wandfläche?
Eine Kommode nutzt die niedrige Stellfläche ideal aus. Mit Schubladentrennern oder kleinen Boxen bleibt sie übersichtlich – perfekt für Shirts, Unterwäsche, Socken & Co. -
Fehlt euch ein Keller oder zusätzlicher Stauraum?
Dann lohnt sich ein hoher Schrank mit zusätzlichen Fächern oben. Dort finden saisonale Kleidung, zu große Stücke oder Erinnerungsstücke ihren Platz. -
Gibt es viele Kleidungsstücke, die aufgehängt werden sollten, wie z. B. Kleider, Hemden oder Jacken?
Eine Kleiderstange oder ein Schrank mit zwei Hängeebenen ist hier ideal. Für jüngere Kinder kann die untere Stange auf ihrer Höhe montiert werden. -
Mögt ihr es ordentlich gefaltet und klar sortiert?
Dann ist die Faltmethode nach Marie Kondo einen Versuch wert. Kleidung wird dabei platzsparend und stehend in Schubladen oder kleinere Boxen einsortiert – jedes Stück ist sichtbar, nichts versteckt sich in Stapeln, und Kinder können leichter auswählen, ohne alles herauszuziehen. Auf ihrem Blog zeigt Ordnungscoach Corinna Rose die Basismethode, wie die Kleidung hierfür am besten gefaltet werden sollte.
-
Oder seid ihr eher Team "unkompliziert und schnell"?
Wer mit solchen Faltmethoden oder auch Bügeln nicht viel anfangen kann und lieber ein schnelles, einfaches System möchte, für den sind offene Regalsysteme mit großen Boxen eine Alternative – die passende Beschriftung zeigt, was wo hineingehört. Die saubere Wäsche wandert einfach in die passende Box, fertig (gesehen bei YouTuberin Minimal Mom).

Ordnung ist individuell. Was für die einen befreiend wirkt, sorgt bei anderen schon beim Gedanken daran für leichte Schnappatmung – und genau das ist völlig okay. Entscheidend ist, dass euer System zu euch passt und euch den Alltag erleichtert.
Tipp: Gerade bei Kleiderschränken lohnt es sich darauf zu achten, dass das “Innenleben” flexibel angepasst werden kann und die Aufteilung nicht fix ist – so kann man jederzeit die Aufteilung ändern. Und falls Ihr die Idee einer Kommode gut findet, aber auf den hohen Stauraum eines Kleiderschranks nicht verzichten wollt, dann lohnt sich ein Modell, das sich flexibel mit Innenschubladen ausstatten lässt.

Welche Ordnungsstruktur passt eigentlich zu uns?
Bevor du dich für ein System entscheidest, lohnt sich ein Blick auf das, was ihr tatsächlich unterbringen wollt. Die Art der Kleidung bestimmt neben euren persönlichen Vorlieben, welches Ordnungssystem sich im Alltag bewährt.
1. Kleidung, die gefaltet wird – z. B. Shirts, Hosen, Schlafanzüge:
Für diese Alltagskleidung eignen sich Kommoden mit Schubladen oder Boxen. Wenn du die Stücke stehend einsortierst statt zu stapeln, bleibt alles auf einen Blick sichtbar und nichts gerät durcheinander, wenn dein Kind etwas herauszieht. Schubladentrenner oder kleine Körbe helfen euch, die Ordnung zu halten. Alternativ können auch große, beschriftete Boxen verwendet werden, in die saubere Kleidungsstücke einfach nach Kategorien getrennt reingelegt werden.
2. Kleidung, die aufgehängt werden sollte – z. B. Kleider, Hemden, Jacken:
Hier ist eine Kleiderstange unschlagbar. Ideal sind zwei Ebenen, damit Alltagskleidung in greifbarer Kinderhöhe hängt und selten getragene Kleidung in der oberen Ebene Platz findet. So können auch kleinere Kinder ihr Outfit selbst auswählen, ohne von "zu viel" überfordert zu werden. In kleinen Zimmern sind auch Hakenleisten oder kurze Stangen in Kommoden oder Nischen eine praktische Lösung.

3. Kleine Dinge, die gern verschwinden – z. B. Socken, Unterwäsche, Accessoires:
Für diese Mini-Teile machen kleine Fächer, Trennsysteme oder Einsatzboxen Sinn – so fällt nicht nur das Heraussuchen leicht, sondern auch das Aufräumen. Sind Socken und Co. in Kisten verstaut, dann hilft eine eindeutige Beschriftung dabei, die richtige Box zu finden.
4. Saisonale Kleidung und Teile zum Reinwachsen:
Was gerade nicht gebraucht wird, sollte nicht im Haupt- und Alltagsbereich des Schrankes liegen. Nutze Boxen mit Deckel oder Stoffkisten für die nächste Größe oder Jahreszeit und lagere sie ganz oben im Schrank oder außerhalb. Eine klare Beschriftung (z. B. „Größe 104 – Sommer“) spart Suchzeit und verhindert Doppelkäufe.

Bewährte Prinzipien für den Kleiderschrank im Kinderzimmer
Unabhängig davon, ob du Schrank, Kommode oder Boxensystem nutzt – es gibt ein paar Prinzipien, die bei jedem Möbelstück helfen, eine passende Grundstruktur zu finden:
-
Unten gehört dem Kind: Kleidung, die es selbst auswählen oder anziehen kann, sollte in seiner Reichweite liegen.
-
Farben und Symbole statt Textetiketten: Vor allem für jüngere Kinder sind kleine Bilder hilfreicher als Worte – sie erkennen sofort, wo was hingehört. Die Etiketten funktionieren auf Boxen genauso wie auf Schubladen oder an den Kanten von Einlegeböden.
-
Weniger ist mehr: Zu viele Kleidungsstücke erschweren die Übersicht für Kinder und Eltern. Besser Lieblingsstücke, die wirklich getragen werden, als übervolle Fächer, in denen man nichts mehr findet.
-
Flexibel bleiben: Kinder wachsen, Jahreszeiten wechseln, und manchmal ändern sich auch Routinen. Systeme mit variablen Einlegeböden und Kleiderstangen, austauschbaren Boxen oder flexiblen Schubladentrennern helfen, den Stauraum immer wieder neu zu denken.
Ordnung ist kein Deko-Thema, sondern ein Werkzeug. Ein guter Kleiderschrank – oder eben das, was ihn ersetzt – funktioniert dann am besten, wenn er sich an eure Lebensrealität anpasst. Wenn er funktional ist und flexibel bleibt. Hauptsache, dein Kind findet sich darin zurecht, kann mithelfen und erlebt, dass Ordnung etwas Lebendiges ist – kein starres System, sondern ein kleiner Baustein für Selbstständigkeit im Alltag.
4. Ordnung, die bleibt – praktische Tipps für den Familienalltag
Kaum ist das Lieblingsshirt eingetragen, schon kneift es. Kinder wachsen, mal schneller, mal langsamer, aber Fakt ist: Kleidungsstücke werden zu klein und die Garderobe muss immer wieder Stück für Stück ersetzt und ausgetauscht werden.
Tipps für die Garderobe von Geschwisterkindern
Wer mehrere Kinder hat, kennt das: Ein Teil wandert aus dem Schrank des großen Kindes, ist aber noch zu groß für das Geschwisterkind. Und ehe man sich versieht, hat man eine ganze Zwischenwelt aus „noch zu groß“, „gerade zu klein“ und „vielleicht fürs nächste Jahr“.

Damit das nicht im Chaos endet, hilft ein einfaches Übergangssystem mit drei Kategorien:
1. Passt jetzt: Alles, was im Alltag gebraucht wird, bleibt im Hauptkleiderschrank des jeweiligen Kindes – griffbereit und gut sortiert.
2. Wird bald passen: Teile, die in der nächsten Größe liegen oder für die kommende Jahreszeit gedacht sind, kommen in eine separate Box oder Schublade. Ideal sind Behälter, die sich leicht öffnen lassen und in Keller, Dachboden oder oben im Kleiderschrank Platz finden.
3. Wird weitergegeben: Kleidung, die zu klein ist oder nicht mehr getragen wird, sollte schnell ihren Platz verlassen – sonst verstopft sie das System. Ob du sie verkaufst, verschenkst oder spendest, ist Geschmackssache. Wichtig ist nur: Sie kommt raus aus dem Schrank und hat einen eindeutigen Platz, an dem sie landet, z.B. eine Spendenbox.
Tipp: Beschrifte Boxen immer eindeutig, z. B. mit einem Stichwort wie „Frühling“ oder „Größe 110“, so kannst du beim nächsten Schub einfach zugreifen, ohne neu sortieren zu müssen. Und bestimme feste Orte, wo die jeweiligen Boxen mit der Folgekleidung aufbewahrt werden. So musst du nicht immer wieder danach suchen, sondern hast alles schnell zur Hand und behältst den Überblick.
Hilfreiche Routinen für den Familienalltag
Ein gutes Ordnungssystem ist nur so stark wie die Gewohnheiten, die es tragen. Der schönste Schrank hilft wenig, wenn er nach zwei Wochen wieder im Chaos untergeht. Wir haben es oben schon angedeutet: Ordnung hält dann, wenn sie Teil eurer alltäglichen Routinen wird.
Ein einfacher Trick: Kleine Rituale statt Großaktionen. Statt einmal im Monat das Chaos anzugehen, lieber kleine Schritte in den Alltag integrieren. Zum Beispiel: Jeden Abend wandert ein Teil zurück an seinen Platz, oder am Wochenende schaut ihr gemeinsam, was noch passt und was aussortiert werden kann. 5-10 Minuten reichen oft völlig.

Kinder können Ordnung am besten umsetzen, wenn sie sie mitgestalten dürfen. Lass dein Kind selbst entscheiden, welches Fach für was ist, oder binde es beim Umräumen ein. Wenn es selbst auf die Idee kommt, dass die Socken besser in eine kleinere Box passen, hat das mehr Effekt als jede elterliche Anweisung. Hier gilt: Vorleben statt vorgeben. Wenn Kinder sehen, dass du Dinge achtsam behandelst und wieder an ihren Platz legst, übernehmen sie dieses Verhalten fast automatisch. Eltern sind das stärkste Vorbild – im Guten wie im Ungeplanten.
“Ich sortiere die Kinderkleider normalerweise 2x im Jahr aus, einmal zu Frühlingsbeginn und einmal zu Herbstbeginn. Dann schauen wir, was noch passt und was zu klein geworden ist und aussortiert werden kann – und schauen auch direkt, was wir für die anstehende kalte bzw. warme Jahreszeit noch brauchen und schließen immer direkt eine Shoppingrunde an. Das hat sich für uns am besten bewährt.”
Eltern-Erfahrungsbericht aus dem Ehrenkind-Team.
Fazit: Ordnung, die sich entwickeln darf
Ein gut organisierter Kinderkleiderschrank ist weit mehr als ein hübsch sortiertes Möbelstück. Er ist ein kleines Stück gelebter Alltagserleichterung – und ein Ort, an dem Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen.
Wenn Kleidung ihren Platz hat, fällt vieles leichter: das morgendliche Anziehen, das gemeinsame Aufräumen, das Mitwachsen durch neue Phasen. Perfekt muss dabei nichts sein. Entscheidend ist, dass das System zu eurer Familie passt – zu euren Gewohnheiten, zu eurem Tempo, zu eurem Kind.
Denn Ordnung ist kein starres Konzept, sondern etwas, das sich entwickelt – genau wie die Kinder, für die sie gedacht ist. Und wenn sie dabei hilft, dass euer Alltag ein bisschen ruhiger, übersichtlicher und leichter wird, dann erfüllt sie genau ihren Zweck.
Disclaimer: Die in diesem Artikel bereitgestellten Informationen stellen keinen Ersatz für professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung dar. Ehrenkind schließt jegliche Haftung für Entscheidungen, die auf Basis dieser Information getroffen werden, aus. Die Angaben sollen ausschließlich zur allgemeinen Information dienen und keinen Ersatz für eine persönliche ärztliche Beratung darstellen. Die Urheberrechte aller Inhalte liegen bei der Ehrenkind GmbH. Alle Rechte vorbehalten.