Beikost einführen: So startest du richtig

Beikost einführen: So startest du richtig
Der Übergang von Milch zu fester Nahrung ist ein bedeutender Schritt in der Entwicklung deines Babys. Doch wann und wie sollte man Beikost einführen? Und woher weißt du, ob dein Baby bereit dafür ist? In diesem Artikel erhältst du fundierte Informationen zum Beikost-Start – von den idealen Zeitpunkten über praktische Tipps bis hin zu Beikost-Grundrezepten.
Was ist Beikost und warum ist sie wichtig?
Beikost umfasst alle Nahrungsmittel, die ein Baby zusätzlich zur Muttermilch oder Säuglingsnahrung (Pre-Nahrung) erhält. Sie ergänzt die Ernährung ab einem bestimmten Alter und liefert wichtige Nährstoffe, die entscheidend für das Wachstum und die gesunde Entwicklung des Babys sind.
Beikost umfasst:
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Breikost: Anfangs wird meist pürierte Nahrung wie Gemüsebrei, Obstbrei und Getreidebrei angeboten.
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Fingerfood: Später, wenn das Baby gut kauen kann, werden auch weiche Nahrungsmittel in Stückchen angeboten, die das Baby selbst greifen und in den Mund nehmen kann.
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Familiäre Kost: Ab einem späteren Alter kann das Baby auch normale, leicht verdauliche Nahrungsmittel in kleineren Portionen bekommen.
Die Einführung von Beikost ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung des Babys, da es neue Nährstoffe wie Eisen, Vitamine und Mineralstoffe aufnimmt, die in der Muttermilch oder Flaschennahrung nicht ausreichend vorhanden sind. Es wird jedoch empfohlen, auch nach der Einführung von Beikost weiter zu stillen oder Fläschchen zu geben.

Ab wann Beikost?
Wenn du dich das fragst, bist du in guter Gesellschaft. Das ist die am häufigsten gestellte Frage von Eltern zum Thema Beikost. Die Empfehlung zum Beginn der Beikosteinführung liegt zwischen dem vollendeten vierten Lebensmonat bzw. dem Beginn des 5. und Beginn des 7. Lebensmonats. Dieses Zeitfenster berücksichtigt die individuelle Entwicklung von Babys.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, mit der Beikosteinführung um den 6. Lebensmonat zu beginnen. Dies basiert auf der Annahme, dass der Magen-Darm-Trakt deines Babys zu diesem Zeitpunkt ausreichend entwickelt ist, um feste Nahrung zu verarbeiten. Auch das Allergierisiko ist geringer. Bei Unsicherheit sprich mit deinem Kinderarzt oder Hebamme.
Wie erkenne ich, ob mein Baby bereit ist für Beikost?
Jedes Baby hat sein eigenes Tempo. Deshalb wird für den Start von Beikost auch eine Zeitspanne angegeben. Wichtig dabei ist, auf sogenannte Reifezeichen zu achten.

Reifezeichen für Beikost beim Baby
Dein Baby zeigt dir von selber, wenn es soweit ist, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Achte auch darauf, dass dein Baby entsprechend weit entwickelt ist. Das erkennst du an folgenden Anzeichen:
- Dein Baby kann selbständig oder mit leichter Unterstützung aufrecht sitzen.
- Der Zungenstreckreflex hat nachgelassen, sodass Nahrung nicht mehr automatisch aus dem Mund geschoben wird.
- Das Baby zeigt Interesse an fester Nahrung, indem es beispielsweise nach deinem Essen greift.
Wenn dein Baby diese Voraussetzungen erfüllt, kannst du mit der Beikost beginnen. Falls nicht, ist es völlig in Ordnung, noch etwas zu warten.
Außerdem sollte dein Baby für die Beikosteinführung gesund, gut gelaunt und nicht allzu hungrig sein. Hungrigen Babys fehlt meist die Geduld, auch noch neue Geschmäcker und Konsistenzen zu probieren.

Eltern sollten eine angepasste Umgebung schaffen
Aber auch Eltern müssen sich vorbereiten, damit es mit der Beikost klappt. Sie sollten dabei:
- ruhig und entspannt sein,
- geduldig sein (vor allem sich nicht entmutigen lassen, wenn es nicht sofort klappt),
- für eine reizarme Atmosphäre sorgen (ohne TV, Radio, Hörspiel oder laute Musik).
Gut zu wissen für alle Eltern, die zur Ungeduld neigen oder schnell verzweifeln, wenn es nicht auf Anhieb klappt: Jedes Kind wird Beikost essen, wenn es soweit ist!
Wie fange ich am besten mit Beikost an?
Der Beikoststart sollte behutsam und ohne Druck erfolgen. Gerade am Anfang kann es sein, dass dein Baby die angebotene Beikost verweigert. Unser Tipp: Geduldig bleiben und nach ein paar Tagen erneut probieren. Teste auch verschiedene Konsistenzen und Geschmäcker.

Beikost einführen Schritt für Schritt
Hier einige Tipps, wie du am besten Beikost einführen kannst:
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Beginne mit Mittagsbrei aus einem Gemüse: Mittags ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass dein Baby etwas Neues probieren möchte. Für den Brei eignen sich milde Gemüsesorten, wie Karotten, Kürbis, Zucchini oder Pastinake. Verzichte dabei auf Zusätze, wie Salz und sonstige Gewürze. Was für uns vielleicht fad schmeckt, weil wir schon dran gewöhnt sind, ist für Babys völlig ausreichend – sie schmecken noch intensiver als wir Erwachsene. Denn während wir Erwachsene nur noch ca. 4.000 Geschmacksknospen haben, sind es beim Nachwuchs etwa 10.000.
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Steigere langsam die Menge: Beginne mit kleinen Portionen, wie etwa ein paar Teelöffeln fein pürierten Gemüses, und steigere die Menge nach und nach. Danach stille dein Baby oder gib ihm das Fläschchen, bis es satt ist. Es kann auch sein, dass dein Baby vorher noch etwas Milch möchte. Achte auf die Signale deines Babys und erkenne, wann es genug oder keine Lust mehr auf Essen hat.
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Führe nur eine neue Zutat pro Woche ein: Dein Baby kann sich in aller Ruhe an den neuen Geschmack gewöhnen. Außerdem kannst du mögliche Unverträglichkeiten oder Allergien leichter erkennen.
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Trinken: Anfangs ist noch keine zusätzliche Flüssigkeit nötig, da das Baby diese aus der Milch und der Flüssigkeit im Brei bezieht. Je höher der Beikostanteil bei den Mahlzeiten wird, desto wichtiger wird das Trinken. Sobald dein Baby feste Nahrung isst, ist es wichtig, ihm zusätzlich Wasser anzubieten, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken.
Ein strukturierter Beikoststart-Plan kann dir helfen, den Überblick zu behalten und den Übergang für dein Baby angenehm zu gestalten:
- Woche 1: Gemüsebrei
- Woche 2: Gemüse-Kartoffel-Brei
- Woche 3-4: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei, Gemüse-Kartoffel-Getreide-Brei, Gemüse-Kartoffel-Fisch-Brei
Wie viel Beikost braucht mein Baby?
Die Menge an Beikost, die ein Baby pro Mahlzeit essen muss, kann je nach Alter und Entwicklungsstand variieren. Es ist wichtig, dass du deinem Baby weiterhin Milch (Muttermilch oder Flaschennahrung) anbietest, da sie erstmal die Hauptnahrungsquelle bleibt. Achte darauf, dass die Beikost gut püriert oder in kleinen, weichen Stücken angeboten wird, damit das Baby sicher essen kann.

Beikosteinführung für die ersten 12 Monate
Wie viel Beikost dein Baby isst, hängt von seiner individuellen Appetitentwicklung ab, deshalb solltest du immer auf die Signale deines Babys achten und ihm die Zeit geben, die es braucht. Wenn dein Baby den Kopf wegdreht, den Löffel wegschiebt oder kein Interesse mehr am Essen zeigt, kann das ein Zeichen dafür sein, dass es satt ist - oder dass es den Brei nicht mag. Als Faustregel gilt:
- Ab ca. 5. Monat: Beginne mittags mit kleinen Portionen von ca. 1 bis 2 Teelöffeln. Die Menge langsam steigern. In den ersten Wochen akzeptiert dein Baby oft nur ein paar Löffel Gemüsebrei. Ziel ist es, nach einigen Wochen auf eine volle Portion von ca. 190 g pro Mahlzeit zu kommen, was einer vollwertigen Mahlzeit entspricht.
- Ab dem 6. bis 7. Monat: Zu diesem Zeitpunkt kann eine Mahlzeit etwa 190 g enthalten. Anfangs kann dein Baby zweimal am Tag Beikost bekommen - mittags und abends. Später kann eine dritte Mahlzeit am Nachmittag dazukommen. Zusätzlich zum Stillen oder zur Flaschenmilch kann es nun größere Portionen Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei oder Getreide-Obst-Brei essen.
- Ungefähr 10. bis 12. Monat: Am Ende der Beikostphase steht das Frühstück als letzte Mahlzeit, die den Einstieg in die Familienkost darstellt. Zwischen dem 10. und 12. Lebensmonat kann das Frühstück angeboten werden. Babys essen in der Regel 200-250 g pro Mahlzeit und entdecken allmählich feste Nahrung. Sie können nun erste mundgerechte Stücke wie zartes Gemüse, Kartoffeln, Obst, Getreideprodukte oder zartes Fleisch genießen.

Beikost: Selbstgekochter Brei oder Gläschen?
Ob selbstgekochter Babybrei oder gekaufter Babybrei aus Gläschen – beides ist in Ordnung.
Vor- und Nachteile selbstgekochter Brei
Selbstgekochter Brei hat den Vorteil, dass du genau weißt, welche Zutaten enthalten sind. Zudem lernt das Baby den originalen Geschmack der Lebensmittel kennen. Bei der Selbstzubereitung achte bitte auf entsprechende Hygiene. Nachteile gibt es nur, wenn du überhaupt keinen Spaß am Kochen hast und du dadurch schlechte Laune bekommst.
Vor- und Nachteile Gläschen
Babybrei in Gläschen aus industrieller Herstellung hat den Vorteil, dass er strengen Kontrollen unterliegt. Zudem sind die Gläschen praktisch für unterwegs. Zu den Nachteilen gehören der normierte Geschmack und der vergleichsweise hohe Preis. Prüfe beim Kauf von Babybrei aus Gläschen die Zutatenliste (je weniger Inhaltsstoffe, desto besser) und vermeide Zucker- oder Salzzusätze.
Generell muss es bei der Beikost kein „Entweder-Oder“ geben. Du kannst sowohl selbst kochen als auch gleichzeitig Gläschen als praktische Ergänzung für unterwegs oder stressige Tage nutzen. Ein vorbereitetes Gläschen im Rucksack kann im Alltag enorm entlasten, wenn sich Ausflüge unerwartet verlängern. So lässt sich das Baby auch unterwegs entspannt und flexibel füttern, ohne dass man gleich nach Hause eilen muss.
Tipp: Selbstgemachter Brei lässt sich gut in kleinen Portionen einfrieren (z. B. in Eiswürfelbehältern).
Ich fand es super praktisch, die Zutaten einzeln einzufrieren – so konnte ich nach Belieben kombinieren. Mal gab’s nur Karotte, mal Karotte mit Pastinake. Auch den Fleischbrei habe ich portionsweise als Eiswürfel eingefroren und einfach dazugemischt.
Eltern-Erfahrungsbericht aus dem Ehrenkind-Team.
Welche Lebensmittel sind für die Beikost geeignet?
Bei der Einführung von Beikost sollten Eltern darauf achten, welche Lebensmittel gut verträglich und nährstoffreich sind. Einige Lebensmittel sind ideal für den Beikoststart, andere sollten gemieden werden, da sie schwer verdaulich oder sogar gesundheitsschädlich sein können.

Geeignete Lebensmittel für die Beikost
Für einen gelungenen Beikoststart sind milde, leicht verdauliche Lebensmittel ideal. Gemüse, Obst, Getreide und gesunde Fette liefern wertvolle Nährstoffe. Auch Tiefkühlgemüse ohne Zusatzstoffe ist geeignet.
Gemüse
- Zu Beginn eignen sich milde Gemüsesorten wie Karotten, Pastinaken, Kürbis und Zucchini.
- Ab dem 7. Monat können Brokkoli (gut gekocht), Mais, Sellerie, Kohlrabi, Blumenkohl oder Fenchel dazugegeben werden.
- Ab dem 9. Monat auch Erbsen, Rosenkohl, Spinat, Rote Bete und Auberginen.
Nitrathaltiges Gemüse wie Spinat, Rote Beete, Mangold oder Fenchel kann sich im Körper in schädliches Nitrit umwandeln. Deshalb sollten Eltern sie nur in kleinen Mengen und nicht täglich anbieten. Besonders wichtig: Frisch zubereiten, nicht zu lange warm halten und nicht aufwärmen, denn das fördert die Nitritbildung.

Obst
Obst kann mit Beginn der Beikost (ca. 5.-7. Monat) eingeführt werden - am besten zunächst gedünstet oder weich püriert und ohne Zuckerzusatz. Apfel und Birne sind für den Anfang ideal. Obst lässt sich auch gut mit Getreide- oder Gemüsebrei kombinieren.
- Apfel: gedünstet oder fein gerieben, sehr gut verträglich
- Birne: mild, süß, leicht verdaulich
- Banane: sättigend, süß und gut verträglich, roh zerdrückt
- Pfirsich: geschält, mild und fruchtig
- Aprikose: reif und geschält, enthält viel Beta-Carotin
- Mango: reif, süß und vitaminreich
- Heidelbeeren: püriert, wegen der kleinen Kerne
- Pflaume: gedünstet, wirkt leicht abführend bei Verstopfung
Getreide & Beilagen
- Hirse: eisenreich, glutenfrei, sehr gut für den Abendbrei
- Haferflocken: zart oder fein gemahlen, sättigend und ballaststoffreich
- Dinkelgrieß: mild im Geschmack, leicht verdaulich
- Reis: gut verträglich, ideal bei empfindlichem Magen, z. B. Reismehlbrei
- Grieß (Weizen oder Dinkel): klassisch im Milch-Getreidebrei
- Maisgrieß (Polenta): glutenfrei, süßlich, angenehm weich
Am besten als Getreide-Obst-Brei oder Milch-Getreide-Brei zubereiten – ohne Zuckerzusatz!

Eiweißquellen
Tierische Produkte sollten beim Beikoststart immer gut durchgegart, fein püriert oder sehr weich angeboten werden, um die Verträglichkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Rohe tierische Lebensmittel wie rohes Ei, rohes Fleisch oder Fisch sind für Babys nicht geeignet und sollten unbedingt vermieden werden. Besteht in der Familie eine Allergievorbelastung, sollte die Einführung tierischer Produkte individuell mit dem Kinderarzt abgestimmt werden.
- Mageres Fleisch: z. B. Huhn, Rind, Lamm – fein püriert
- Fisch: z. B. Lachs, Seelachs, Kabeljau, Forelle – gut gegart und grätenfrei
- Ei: hart gekocht, zunächst nur Eigelb, später auch Eiweiß
Gesunde Fette
- Rapsöl: die Nummer 1 in der Beikost, reich an Omega-3-Fettsäuren, neutral im Geschmack
- Sonnenblumenöl oder Maiskeimöl: mild und gut verträglich, liefern Vitamin E
- Butter (ungesalzen): kann ab dem 6.–7. Monat sparsam im Brei verwendet werden
- Leinöl, Walnussöl oder Hanföl: reich an Omega-3-Fettsäuren, ab und zu in kalte Breie einrühren, aber nicht erhitzen
- Avocado: natürlicher Fettlieferant, ideal als Brotaufstrich oder Fingerfood
Milch
- Milchpulver (Anfangsmilch PRE und 1)
- Frischmilch 3,5 % (keine Rohmilch)
Lebensmittel, die anfangs vermieden werden sollten
Schwer verdauliche, allergieauslösende oder stark verarbeitete Lebensmittel sollten vermieden werden. Jedes Baby reagiert unterschiedlich – daher ist es wichtig, neue Lebensmittel einzeln zu testen und zu beobachten, wie das Baby sie verträgt.
Schwer verdauliches oder blähendes Gemüse
- Zwiebeln, Knoblauch
- Paprika (schwer verdaulich)
- Hülsenfrüchte: Linsen, Bohnen – erst später in kleinen Mengen
Ungeeignetes Obst
- Zitrusfrüchte: Orangen, Mandarinen (können wund machen)
- Kiwis (hoher Säuregehalt)
- Erdbeeren (allergieauslösend, besser ab dem 1. Jahr)
- Weintrauben (Verschluckungsgefahr, nur kleingeschnitten)

Milchprodukte & Süßes
- Mehr als 200 ml Kuhmilch oder Joghurt pro Tag (erst nach dem 1. Jahr in größeren Mengen)
- Quark
- Zuckerhaltige Produkte: z. B. Fruchtzwerge, Kekse
- Honig (Gefahr für Säuglingsbotulismus, erst ab 1 Jahr)
Stark gewürzte oder verarbeitete Lebensmittel
- Salzige Speisen (Nieren sind noch nicht ausgereift)
- Wurstwaren (viel Salz & Zusatzstoffe)
- Roher Fisch / Sushi
- Fertiggerichte und Fast Food
- Süßigkeiten oder Schokolade
Getränke, die vermieden werden sollten
- Kuhmilch als Getränk (erst ab dem 1. Jahr)
- Säfte (viel Fruchtzucker, kann Bauchweh verursachen und ist nicht gut für die Zähne)
- Tee mit Zucker oder Kräutern wie Fenchel (in großen Mengen nicht empfohlen)
Wichtig: Bei Unsicherheiten oder wenn du dein Kind vegan ernähren möchtest, sprich mit deinem Kinderarzt.

Beikost-Rezepte: Leckere Ideen für den Start
Hier sind einige einfache Beikost-Rezepte, die sich ideal für den Beikost-Start eignen:
Grundrezept Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
- 90-100 g Gemüse (z. B. Karotte, Kürbis, Pastinake)
- ca. 50 g Kartoffeln
- ca. 30 g mageres Fleisch oder Fisch
- ca. 1 TL Rapsöl
- (ca. 15 g Obstsaft oder Obstpüree)
Gemüse, Kartoffeln und Fleisch klein schneiden, dünsten und pürieren. Anschließend das Rapsöl unterrühren. Hier kannst du dann mit der Zeit auch kombinieren und mal Zucchini-Kartoffel-Brei oder Pastinaken-Apfel-Brei zubereiten.
Grundrezept Milch-Getreide-Brei (für abends)
- 200 g Milch
- 20 g Getreideflocken
- 20 g Obstsaft oder Obstpüree

Grundrezept Getreide-Obst-Brei
- 20 g Getreideflocken
- 90 g Wasser
- 100 g Obst
- 5 g Rapsöl
Obst schälen, klein schneiden, kochen und pürieren. Vor dem Füttern auf die gewünschte Temperatur abkühlen lassen.
Mein Sohn z. B. ist im Winter geboren, d. h. als wir mit Brei gestartet haben, war es Sommer. Er mochte den Mittags-Gemüsebrei einfach dann am liebsten kalt (also zimmerwarm oder manchmal sogar aus dem Kühlschrank). Das hat ewig gedauert, bis ich das heraus gefunden hatte, weil "man ja warm Mittags isst". Also gerne kreativ sein und einfach probieren, was für das Kind und die Familie drum herum gut klappt.
Eltern-Erfahrungsbericht aus dem Ehrenkind-Team.
Baby-Led Weaning (BLW) – Die Alternative zum Brei
Beim Baby-Led Weaning (BLW) übernimmt das Baby die Führung beim Essen und erkundet Lebensmittel selbstständig – ohne Brei. Statt gefüttert zu werden, nimmt es weiche, babygerechte Stückchen in die Hand und kann im eigenen Tempo essen.

Grundprinzipien von BLW
- Das Baby bekommt von Anfang an weiche, greifbare Lebensmittel statt Brei.
- Es entscheidet selbst, was und wie viel es isst.
- Fördert die Feinmotorik, Selbstständigkeit und das Kauen.
Nachteil: Beim Baby-Led Weaning können wichtige Bestandteile der Nahrung, wie Fleisch, Getreide oder Öl nicht gegeben werden.
Um die Vorteile aus beiden Fütterungsweisen zu vereinen, bietet sich eine Mischung aus Brei und Fingerfood an.
Wichtig: Lass dein Baby beim Essen niemals unbeaufsichtigt – es könnte sich verschlucken.
Mögliche Probleme und Lösungen beim Beikost-Start
Beim Übergang von Milch zur Beikost können verschiedene Herausforderungen auftreten.

1. Baby verweigert den Brei
Problem: Das Baby spuckt den Brei aus oder dreht den Kopf weg.
Lösung:
- Neue Lebensmittel brauchen oft mehrere Versuche (bis zu 10–15 Mal), bis sich das Baby daran gewöhnt.
- Anfangs nur kleine Mengen anbieten, am besten wenn das Baby entspannt ist.
- Verschiedene Konsistenzen und Temperaturen testen – manche Babys mögen fein pürierten Brei, andere bevorzugen stückige oder festere Nahrung wie Fingerfood. Mal warm, mal kalt.
- Essen nicht erzwingen – Zwang kann zu einer Abneigung gegen bestimmte Lebensmittel führen.
- Vielleicht ist das Baby auch noch nicht bereit für Beikost. Einfach noch ein paar Tage warten und erneut probieren.
2. Baby hat Verdauungsprobleme (Verstopfung oder Blähungen)
Problem: Das Baby hat seltener Stuhlgang oder Bauchschmerzen nach dem Essen.
Lösung:
- Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Birne, Pflaume, Apfel (gerieben), Zucchini oder Kürbis helfen bei Verstopfung.
- Ausreichend Flüssigkeit anbieten (Wasser oder ungesüßter Tee, bei Bauchschmerzen Fenchel- oder Kamillentee), da Beikost den Flüssigkeitsbedarf erhöht. Achtung: Keine Säfte!
- Blähende Lebensmittel wie Kohl, Hülsenfrüchte oder zu viel Karotte anfangs meiden.
- Bauchmassagen oder ein warmes Kirschkernkissen können bei Blähungen helfen.

3. Baby isst nur wenig oder hat keinen Appetit
Problem: Das Baby nimmt nur wenige Löffel oder verweigert manchmal das Essen komplett.
Lösung:
- Milch bleibt die Hauptnahrungsquelle im ersten Jahr – kleine Portionen sind völlig normal.
- Essenszeiten anpassen: Vielleicht ist das Baby zu müde oder zu satt.
- Unterschiedliche Temperaturen testen – manche Babys bevorzugen lauwarmen statt heißen Brei.
- Ablenkungen wie Fernseher oder Spielzeug beim Essen vermeiden.
Babys haben nicht jeden Tag gleich viel Hunger. Bei anhaltender Nahrungsverweigerung, Schlappheit oder Krankheitssymptomen sollte ein Kinderarzt konsultiert werden.
4. Baby verschluckt sich häufig oder würgt beim Essen
Problem: Das Baby hustet oder würgt oft beim Essen.
Lösung:
- Nur weiche, altersgerechte Lebensmittel anbieten – harte Stücke wie rohe Karotten oder ganze Trauben vermeiden.
- Baby immer aufrecht hinsetzen und nicht im Liegen füttern.
- Beim Würgen ruhig bleiben – das ist ein natürlicher Schutzreflex und unterscheidet sich vom Ersticken.
5. Allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten
Problem: Hautausschlag, Durchfall oder Erbrechen nach dem Essen.
Lösung:
- Neue Lebensmittel immer einzeln einführen (3-Tage-Regel), um Unverträglichkeiten früh zu erkennen.
- Bei Verdacht auf eine Allergie (z. B. Kuhmilch, Ei, Fisch) Kinderarzt oder Kinderärztin konsultieren.
- Starke Reaktionen wie Atemnot oder Schwellungen sind ein Notfall – sofort ärztliche Hilfe holen.

Pflanzliche Alternativen für die Beikost
Für Familien, die auf Fleisch oder tierische Produkte verzichten möchten – sei es aus gesundheitlichen, ethischen oder kulturellen Gründen – gibt es viele pflanzliche Alternativen, die ebenfalls wichtige Nährstoffe wie Eisen, Eiweiß und gesunde Fette liefern können.
Wichtig: Pflanzliche Ernährung für Babys sollte gut geplant sein, um eine ausgewogene Versorgung mit Eisen, Zink, B12 und Eiweiß sicherzustellen. Bei rein veganer Ernährung empfiehlt sich eine Begleitung durch den Kinderarzt .
Eisen- und eiweißreiche pflanzliche Alternativen:
- Hirse: sehr eisenreich, ideal für Gemüse-Hirse-Breie
- Haferflocken: ballaststoffreich, sättigend, enthalten pflanzliches Eisen
- Linsen (rot oder gelb, gut gekocht und püriert): proteinreich, vorsichtig einführen (wegen Blähungen)
- Tofu (natur, ungewürzt, weich): gute pflanzliche Eiweißquelle, ab ca. dem 7. Monat möglich
- Kichererbsen oder weiße Bohnen (gut gekocht, püriert): eiweiß- und eisenreich, wegen möglicher Blähungen nur in kleinen Mengen und mit mildem Gemüse kombiniert zubereiten.
- Vollkorngetreide (z. B. Dinkel, Quinoa, Amaranth): enthält viele Mikronährstoffe, darunter Eisen, Zink und Magnesium
Tipp für bessere Eisenaufnahme:
Pflanzliches Eisen wird vom Körper besser aufgenommen, wenn es mit Vitamin C kombiniert wird – z. B. durch einen Schuss Orangensaft oder Obst wie Apfel oder Birne im Brei.

Fazit
Die Beikostzeit ist eine kurze, aber bedeutende Übergangsphase. Sie dient vor allem dazu, das Baby behutsam an das Familienessen heranzuführen. Dabei muss nicht alles perfekt laufen. Im Gegenteil: Wer als Elternteil locker und entspannt bleibt, erleichtert sich selbst und dem Baby den Einstieg ins Essen. Denn Druck oder Stress beim Füttern übertragen sich schnell auf das Baby und die ganze Familie. Wichtig anzuerkennen und zu akzeptieren ist, dass jedes Kind anders isst. Was das eine begeistert probiert, lässt das andere völlig kalt. Wichtig ist, auf einige grundlegende Dinge zu achten (wie das Vermeiden bestimmter No-Go-Lebensmittel), aber ansonsten darf die Beikostzeit ruhig von Neugier, Freude und Ausprobieren geprägt sein.
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